Das Bauvorhaben, zu dem auch der Ersatz für das Sprecherhaus an der Mühlhäuser Straße fällt, ist allerdings umstritten. Nachbarn wehren sich gegen die dichte Bebauung hinter ihren Gärten und haben eine Bürgerinitiative gegründet. Mehrere Argumente führen sie ins Feld, warum sie gegen die Pläne sind: Die Häuser stehen ihrer Einschätzung nach in der Schneise, die Teile von Kornwestheim mit Frischluft versorgt. Das allerdings stimmt nicht, heißt es in einem von Pflugfelder in Auftrag gegebenem Gutachten. Die Fläche sei schon jetzt „weitgehend von Windeinflüssen geschützt, sodass grundsätzlich von keiner besonderen klimatologischen Bedeutung des Gebiets auszugehen ist“. Die Nachbarn sind zudem der Ansicht, dass die Straßen rund um das neue Wohngebiet zusätzliche parkende Autos nicht vertragen. Schon jetzt gehe es in der Mühlhäuser Straße sehr eng zu.
Diese Argumente scheinen die Stadträte allerdings nicht zu überzeugen. Sie haben in der nichtöffentlichen Sitzung die Stadtverwaltung beauftragt, auf Grundlage der neuen Pläne den städtebaulichen Vertrag mit Pflugfelder vorzubereiten und „alle weiteren Schritte mit dem Investor abzustimmen“, wie es in einer Mitteilung aus dem Rathaus heißt, die in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend vorgelegt worden war.
Der städtebauliche Vertrag wird regeln, dass zum einen Pflugfelder Immobilien die Verwaltungskosten, die im Rahmen des Verfahrens anfallen, übernehmen muss. Zum anderen muss das Unternehmen dafür Sorge tragen, dass auch preisgünstige Wohnungen auf dem Rothackerhof-Areal entstehen. Und nicht zuletzt muss der Investor der Stadt auch eine sogenannte Infrastrukturabgabe bezahlen. Mit dem Geld werden neue Kindergartenplätze finanziert.
Baubürgermeister Daniel Güthler will am Dienstagabend auch einen Zeitplan vorstellen, wann welche Schritte vollzogen werden sollen. Soll im kommenden Jahr mit dem Bau begonnen werden, dann drängt die Zeit. Rodungen auf der Freifläche dürfen nur bis zum 28. Februar vorgenommen werden.