Atemschutzmaske, Funkgerät, Helm, Sauerstoffflasche – alles muss das Trio Götz, Welde, Corigliano unter der gelben Plastik verstauen. Wie drei Minions mit Quasimodo-Buckel schauen die drei Feuerwehrleute aus. Die Visiere beschlagen schnell, Sichtfeld und Mobilität sind fühlbar eingeschränkt. Mühsam arbeiten die drei den Einkaufszettel ab: frische Pilze aus der Gemüseabteilung, vorgefertigter Pizzateig mit Tomatensoße, Schinken, Salami, geriebener Käse, Mozzarella aus dem Kühlregal – Ware um Ware packen die drei in ihren Einkaufswagen. Das Bücken nach den Produkten im unteren Regal fällt sichtlich schwer. Nach knapp 20 Minuten kommt das Trio endlich an der Kasse an und packt die Pizzazutaten samt drei Papiertüten aufs Band.
20 Minuten – das ist auch in etwa die maximale Zeit, die die Einsatzkräfte im Ernstfall in diesen Anzügen verbringen kann. Dann, erläutert Matthias Häußler, wird der Sauerstoff knapp und die Kräfte schwinden auch. Im Hochsommer bei über 30 Grad auf dem Rangierbahnhof nach einem Leck an einem Tankwaggon suchen, das gehöre nicht gerade zu den Aufgaben, um die sich die Feuerwehrleute reißen, erzählt der Kommandant.
Mit den Leistungen seiner drei Kameraden zeigte er sich am Ende zufrieden, auch wenn sie ihr Meisterstück, nämlich das Bezahlen der Waren mit Kleingeld, gar nicht machen mussten. Geschäftsinhaber Ömer Demirhan spendete der Feuerwehr den Einkauf und legte noch eine Kiste Stuttgarter Hofbräu oben drauf. Die Flaschen durften die drei Feuerwehrleute dann ohne Chemieschutzanzug öffnen.