Allerdings kommt Glasbrenner erst aufgrund eben jener Corona bedingten Wettkampfpause dazu, sich dem Thema Weltrekorde intensiver zu widmen. „Normalerweise fahre ich 20 bis 30 Rennen pro Jahr“, sagt er, als er nach einer Stunde vom Rad steigt und sich beglückwünschen lässt. „Ich habe die Coronazeit in diesem Jahr also gut genutzt.“
Für seine jüngste Bestleistung hat er an Ort und Stelle in Kornwestheim geübt. Am Ende übertrifft Jochen Glasbrenner seine Trainingsdistanz sogar noch um einen Kilometer, auch wenn ein paar Flüche fallen – „Aaaah, Shit!“, entfährt es ihm etwa, als er sich beim Schwungholen für die Gerade verschaltet und es in den Zahnrädern kracht. Ansonsten läuft alles mehr als glatt. Glasbrenner weiß zum Beispiel genau, wie sehr er sich in die Kurve legen kann, ohne dass das freie Pedal am Boden schleift.
Nun wird alles seinen Gang gehen: Videoaufnahmen, Zeitnahmeprotokolle, die Bestätigung der Zeugen, all das wird nun zu Guinness World Records geschickt werden. Geht alles glatt, darf sich Jochen Glasbrenner in etwa zwölf Wochen über seinen vierten offiziellen Weltrekord freuen. „Kornwestheim wird zu einem richtigen Weltrekord-Stützpunkt“, freut sich auch Wendy Berheide, Leiterin des Referats Inliner bei der Skizunft. Sie half zuvor beim Zeitnehmen und ist, wie schon im Sommer, offizielle Zeugin des Rekords, gemeinsam mit ihrem Co-Referatsleiter Thomas Güntter. „Und wir freuen uns auch über jede weitere verrückte Idee“, so Berheide.
Für dieses Jahr ist für Jochen Glasbrenner erst mal Schluss mit der Jagd nach Bestleistungen. „Ich denke aber schon über die nächsten Rekordversuche nach“, sagt der Sportler, kurz bevor dann doch noch die Sektkorken knallen.