Auf die Ideen, was aus dem Müll werden könnte, kommen die Kinder eigentlich ganz allein. Aus dem Innenteil eines Eierkartons kann mit etwas Fantasie und Farbe eine Maus werden. Wer oben noch zwei Korken aus einer alten Weinflasche aufklebt, hat ein Hund. Aus einem alten Joghurtbecher wird, wenn man ihn anders zusammenklebt, Sid aus dem Film „Ice Age“. Und aus dem Verschluss einer Schnapsflasche, ein paar Pfeifenreinigern und Perlen wird schnell eine Qualle. Erlaubt ist alles, was Spaß macht. Nur wenn man unnötig zuviel Kleber aus der Heißklebepistole verbraucht – auch damit dürfen die Kinder basteln – das mag Michael Bischoff nicht so gern.
„Bei uns kann man nix falsch machen“, sagt Bischof, der in Kornwestheim zum Beispiel auch das Seifenkistenrennen organisiert. Die Kinder dürfen sich bei ihm auch immer selbst Themen aussuchen. Zuletzt haben sie Gartenzwerge bemalt. Die hat Michael Bischof umsonst bekommen, weil sie ein paar kleine Macken und Kratzer hatten und deshalb nicht verkauft werden konnten. Statt im Müll zu landen, haben die Kinder der Silcherschule Kunst draus gemacht. „Es sollte alles werden, nur kein Gartenzwerg“, sagt Michael Bischof. Und das haben sich die Kinder auch zu Herzen genommen. Die Ex-Zwerge haben blinkende Nasen, sind grün, gelb und blau – und auch sonst haben sie nichts mit den Bewohnern der Vorgärten, die man sonst so kennt, zu tun. Jeder Zwerg hat auch noch seine eignen Wohnung bekommen. Der von Isabelle zum Beispiel hat eine Pfanne in der Hand. „Er macht Eier“, sagt die Zweitklässlerin. Und in dem kleinen Schuhkartonhaus stehen Möbel und auch ein Fernseher. Der ist rund. „Weil der Zwerg lieber einen runden Fernseher haben wollte“, sagt Isabelle. Im Kurs von Michael Bischof ist, wie gesagt, alles erlaubt.