Sie habe zunächst gedacht, es klinge alles so „abgefahren“, dass das Ganze gar nicht sein könne, sagte die Beamtin. „Ich wollte das alles nicht glauben.“ Sie habe deshalb in alle Richtungen ermittelt. Die Verletzungen hätten allerdings mit den Schilderungen übereingestimmt. Und: „Ich habe keinerlei Hinweise darauf gefunden, dass der Angriff aus einer anderen Ecke kam.“
Zu den Anschuldigungen äußert sich der Angeklagte nicht. Auch bei der Vernehmung wollte er zur Sache keine Angaben machen. „Er hat nur das Offensichtliche zugegeben, also das Telefonat“, sagt die Polizistin. Er fühle sich zu Unrecht verdächtigt. Gegenüber der Beamtin hatte der 47-Jährige vom Zerwürfnis mit dem jüngeren Osteopathen berichtet. Der Konkurrent habe hohe Mietschulden bei dem Remsecker.
Schon das zweite Strafverfahren in kurzer Zeit
Für den 47-jährigen ist das zweite Strafverfahren innerhalb von nur kurzer Zeit. Erst vor wenigen Monate verurteilte ihn das Schöffengericht zu einer Bewährungsstrafe. Auch in dem Verfahren ging es darum, dass er – damals zusammen mit seiner Lebensgefährtin – einen früheren Geschäftspartner mit unlauteren Mitteln unter Druck gesetzt hatte. Das Gericht verhängte Bewährungsstrafen gegen den 47-Jährigen und seine Komplizin.
Der laufende Prozess um den Vorfall in der Osteopathiepraxis in Kornwestheim wird fortgesetzt. Im aktuellen Verfahren stehen für den August weitere Verhandlungstermine an.